::: Einen Münzprüfer von DM auf Euro umrüsten - wie geht's?

Zum 1. Januar 2002 wurde auch im "realen Leben" der Euro als Zahlungsmittel eingeführt - schlecht für die vielen Kickertische mit Münzprüfern, die auf Deutsche Mark eingestellt waren. Was tun? Möglichkeit 1 ist der Kauf eines neuen Münzprüfers für viel Geld. Möglichkeit 2 ist die Umrüstung des vorhandenen Münzprüfers auf Euro. Bei manchen Münzprüfer-Modellen (wie den elektronischen NRI-Münzern) kann diese Umrüstung nur im Werk durchgeführt werden. Bei anderen (ganz alten) Münzprüfern lohnt sich die Umrüstung kaum, weil sie von der Karosseriescheibe bis zum plattgedrückten Kaugummi ohnehin jede "Währung" akzeptieren. Wieder andere Münzprüfer lassen sich nicht sinnvoll umrüsten, weil sie sich nicht auf eine einzige Münze der neuen Währung einstellen lassen - egal wie, werden immer mehrere unterschiedliche Werte akzeptiert, was ja nicht der Sinn eines Münzprüfers ist. Bei manchen Münzmechaniken lässt sich die Umrüstung mit ein wenig Bastelei aber auch selbst vornehmen. Frank zeigt im Rahmen seiner Projekt-Schau an einem Leonhart-Münzprüfer, wie's geht. - Alle Angaben erfolgen übrigens wie üblich ohne Gewähr. Wer also seinen Münzprüfer am Ende so verbastelt hat, dass gar nichts mehr geht, muss selbst damit klar kommen.

::: Münzprüfer ausbauen

Im ersten Schritt wird der eigentliche Münzprüfer aus der Halterung ausgebaut und so von der Auslösemechanik getrennt. Dazu müssen auf der Vorderseite mit einem 4-mm-Bohrer die Nieten ausgebohrt werden, mit denen der Prüfer an der Frontplatte befestigt ist (Bild 1). Dann muss hinten mit einem 8er-Maulschlüssel eine Befestigungsschraube ausgebaut werden (Bild 2). Bild 3 zeigt den ausgebauten Münzprüfer.

::: Münzprüfer umrüsten

Im zweiten Schritt wird der ausgebaute Münzprüfer so umgerüstet, dass er die gewünschte Münze akzeptiert - im Beispiel ein 50-Cent-Stück an Stelle des alten 1-Mark-Stücks. - Dazu wird der Schlitz in der Frontplatte auf die Breite der neuen Münze angepasst (Bild 1). Dann wird anhand der zwei Verstellschrauben der Lauftunnel so auf die Höhe der neuen Münze eingestellt, dass diese locker durchläuft und nicht seitlich wegkippen kann (Bild 2 und 3). Eventuell muss der kleine Stift oben in der Schiene umgesetzt oder mit der Feile bearbeitet werden (Bild 4).

Mittels Schraube 1 wird die neue Breite der Münze eingestellt. Hier muss solange probiert werden, bis die Münze nicht mehr durchfällt. Gegebenenfalls muss dazu auch der Magnet 2 neu eingestellt werden (Bild 1). Der Umbau des Münzprüfers selbst ist damit bereits abgeschlossen. Nun werden noch alle Schrauben mit Sicherungslack oder Kleber gesichert, damit sich nichts mehr verstellen kann (Bilder 2 und 3).

::: Umbau der Mechanik

Es folgt der Umbau der Auslösemechanik. Wenn die Münze durch den Münzprüfer für gut befunden wurde, fällt sie in einen Schacht. Hier muss die Münze mit etwas Luft hineinpassen, ohne seitlich hinauszufallen (Bild 1). Ist der Schacht zu klein für die Münze, kann die Aufnahme einfach etwas größer gefeilt werden. - Bei einem zu großen Schacht müssen die Nieten ausgebohrt (hier hilft wieder ein 4-mm-Bohrer) und der Halter entfernt werden (Bild 2). Ein neu montiertes Blech gibt der Münze den notwendigen seitlichen Halt (Bild 3).

Bild 1: Nun bei Bedarf noch das markierte Blech etwas hochbiegen, damit die Münze nicht zu tief im Schacht liegt. Das Blech unterhalb der Münze muss so eingestellt werden, dass die Münze die obere Wippe beim Drücken der Schubstange anhebt (Bild 2). Gegebenenfalls muss man hier zwei Langlöcher für die zwei Schrauben feilen, damit das Blech weit genug verschoben werden kann. Nun sind die Umbauarbeiten so weit abgeschlossen, dass der Münzprüfer mit neuen 4-mm-Nieten wieder wie ursprünglich am Frontblech befestigt werden kann (Bild 3).

::: Endmontage

Um den Münzprüfer in Betrieb nehmen zu können, muss nun noch der Fallschacht montiert werden. Er sorgt dafür, dass die Münze nach dem Durchlaufen des Münzprüfers sicher in die Aufnahme geleitet wird, die mit darin enthaltenen Münze ein Einschieben der Schubstange ermöglicht. Die Bilder 1 und 2 zeigen das Blech dieses Fallschachtes - er muss über den Münzaufnahme stehen. Eventuell muss er für die neue Münze etwas aufgebogen werden, damit diese locker durchrutschen kann. Bild 3 zeigt den fertig umgebauten Münzer.