::: Fireball - besondere Maße und Eigenschaften

Der Fireball-Kicker ist ein Tisch, dessen wesentliche Merkmale und Maße mit einem klassischen Soccer-Tisch übereinstimmen. Es ist daher relativ einfach, aus dem Bauplan eines Soccer-Tisches einen Fireball-Tisch abzuleiten. Im Grunde würde es reichen, das Spielfeld ein wenig näher an die Stangen zu setzen, um ohne großartige Abstriche Fireball-like spielen zu können. Als besonderer Service für die Perfektionisten unter den Kicker-Baumeistern folgt auf dieser Seite dennoch eine ziemlich umfassende Übersicht über alle größeren und kleineren, wichtigeren und unwichtigeren Besonderheiten, die den Fireball von einem Soccer-Tisch unterscheiden. Umgekehrt gilt also auch: Was auf dieser Seite nicht erwähnt wird, entspricht dem üblichen Soccer-Standard (oder wurde übersehen, was ja auch nicht völlig auszuschließen ist ;-)). - Alle Maße wurden übrigens an einem im Dezember 2008 ausgelieferten Fireball Home abgenommen. Sollte ein Fireball-Besitzer bei seinem Modell abweichende Maße feststellen, wäre ich für eine Nachricht an klaschatx@kickerbau.org dankbar. - Eine Information für alle Nachbau-Willigen: Ab Ende 2008 sind Fireball-Teile nur noch über den Fireball-Online-Shop erhältlich: fireball-kicker.de.

::: Figuren

Was den Fireball-Tisch zu einem besonderen Tisch macht und im Grunde alle konstruktiven Abweichungen von einem Soccer-Tisch nach sich zieht, sind die Fireball-Figuren. Diese Figuren ähneln den Tornado-Figuren (einen Figuren-Vergleich gibt es im Foto-Album auf der Fireball-Seite), sind aber dafür optimiert, neben einem Tornado-ähnlichen Spielstil auch sehr soccer-ähnlich spielen zu können - was so mit den originalen Tornado-Figuren nicht ohne Abstriche möglich ist. Der Grund dafür sind vor allem gerundete und weniger griffig ausgearbeitete Kanten an der Tornado-Figur, die den europäischen Front-Pin-Stil zwar nicht unspielbar machen (wie der belgische Ausnahme-Spieler Frederic Collignon beweist), aber doch über Gebühr erschweren. Da der harte Urethan-Ball des Fireball trotz seiner rauh wirkenden Oberfläche in Wirklichkeit sehr glatt ist, ist ein Klemmen dieses Balles zwischen Fuß und Spielfeld nur möglich, wenn die Klemmflächen der Figur parallel zum Spielfeld liegen. Die Folge: Das an alle möglichen Spielsituationen entsprechend angepasste Fußprofil lässt sich nur verwirklichen, wenn die Figur etwas näher an das Spielfeld rückt. Dies ist gleich die wesentlichste Maßabweichung zwischen Soccer-Tisch und Fireball, die auch relativ sauber eingehalten werden muss, wenn überhaupt ohne Probleme gespielt werden soll (parallele Klemmflächen!): Der Abstand zwischen Stangenmitte und Spielfeld beträgt 82 mm. Zum Vergleich: beim "normgerecht" gebauten Soccer-Tisch sind es 84 mm.

::: Spielfeld

Wie das kickerbau.org-Projekt no 3 beweist, sind mit dem entsprechend angepassten Stangenmitte/Spielfeld-Abstand schon alle Abweichungen berücksichtigt, die unbedingt eingehalten werden müssen, um "vernünftig Fireball spielen zu können". Mit dem blauen Spielfeld des Fireball beginnen die kosmetischen Unterschiede, die nicht wirklich spielwichtig sind. - Warum ein blaues Spielfeld, wo die ersten Ausgaben noch ein (hell)grünes Spielfeld hatten? Nun - an diesem ersten Spielfeld war ein zu wenig ausgeprägter Konstrast zwischen dem hellen Grün und dem weißen Ball oft bemängelt worden. Dass bei der Überarbeitung zu einer ganz anderen Farbe (nämlich blau) gewechselt wurde, trägt zusätzlich der Rot-Grün-Schwäche Rechnung, die insbesondere viele Männer in sich tragen. Ein rot-blauer Farbunterschied ist optisch für die mit einer solchen Rot-Grün-Schwäche benachteiligten Menschen wesentlich besser zu verarbeiten als ein Rot-Grün-Kontrast. - Wie die folgende Bildgalerie belegt, weichen aber auch die Linien des 5-Meter- und des 16-Meter-Raumes sowie des Teilkreises am 16-Meter-Raum deutlich vom Soccer-Standard ab - und setzen damit auch andere "Merkstellen" für die Punkte, von denen aus geschossen die Bälle direkt neben dem Pfosten ins Tor einschlagen. Wer einen sehr Fireball-nahen Tisch bauen möchte, sollte sich daher eher an diesen Maßen orientieren als an einem klassischen Soccer-Spielfeld. - Das Spielfeld an dem vermessenen Tisch hat eine Größe von 119,5 cm x 68 cm. Die Bandenanhebung ist ziemlich genau 3 cm breit und entspricht damit der Breite der Bandenanhebung bei Leonhart-Soccertischen. Die Spielfeldlinien sind ziemlich genau 1 cm breit und weisen die folgende Maße auf (siehe auch anschließende Bildgalerie):
Die Maße der Spielfeldlinien

::: Stangen, Puffer und Griffe

Bei den Fireball-Puffern ist die äußere Scheibe zwischen Bande und Puffer fest in den Puffer integriert, wodurch das Klappern der Ringe auf der Bande entfällt. Die übliche Scheibe zwischen Puffer und Figur entfällt, da sie bereits in die Figur integriert ist. Puffer und fest verbundende Scheibe sind zusammen 19,5 mm breit, was man wissen muss, wenn man anstelle der recht teuren Original-Puffer mit Hilfe herkömmlicher Noname-Puffer zu einer kostengünstigeren Lösung kommen möchte. - Die Griffe sind achteckig und auch ohne zusätzliche Hilfsmittel gut griffig. Die folgende Bildgalerie zeigt die Form. - Die Stangen sind so bemessen, dass sie im ganz eingezogenen Zustand mit der Außenseite des Korpus abschließen. Weil die Torwart-Stellringe schmaler sind als eine Figurenbreite, folgt daraus, dass Torwart- und Stürmer-Stange beim Fireball unterschiedlich beschaffen sein müssen. Während in der Aufbauanleitung zum Fireball-Tisch im Dezember 2008 immer noch von unterschiedlich langen Stangen für Torwart- und Stürmer-Reihe die Rede ist, wurde der vermessene Tisch mit gleich langen 3er-Stangen ausgeliefert. Interessanterweise entsprechen die Abstände der Bohrungen auf der Torwartstange hier den üblichen Soccertisch-Maßen, während die Bohrungen auf der Stürmer-Reihe über 1 cm weniger Abstand aufweisen. Die Abstände der Bohrungen für die Figurenmontage im einzelnen - in Klammern stehen jeweils die Vergleichsmaße von Leonhart-Soccer-Stangen:

  • Torwartstange - 18,45 cm (18,3 cm)
  • 2er-Stange - 23,45 cm (23,2 cm)
  • 5er-Stange - 12,2 cm (12,1 cm)
  • 3er-Stange - 17,2 cm (18,3 cm)

::: Korpus, Balleinwurf, Tore

Der Korpus des Fireball ist relativ einfach konstruiert. Die Beine sitzen in den Ecken des Korpus-Kastens; erst die Verschraubung der Beine mit Stirn- und Seitenwänden verleiht der ganzen Konstruktion ihre Stabilität. Dass der Fireball ziemlich unbeweglich steht, liegt auch an den Seitenwänden, die stolze 37 mm stark sind. Als Korpus-Material kommt HPL-beschichtetes MDF zum Einsatz, was dank seines hohen Materialgewichtes dem Tisch sein hohes Gesamtgewicht beschert. Der Korpus ist 40,3 cm hoch. Unterhalb des Spielfeldes liegen davon 26,8 cm, oberhalb des Spielfeldes 11,2 cm (bis zur Bandenanhebung). Daraus folgt gleichzeitig eine Spielfeldstärke von ungefähr 2 cm. - Beim Balleinwurf hat der Fireball eine wechselhafte Geschichte durchlaufen. Die ersten Modelle hatten ein Balleinwurfloch, die zweite Generation wurde zunächst ohne Loch ausgeliefert. Inzwischen wird der Fireball wieder mit Einwurflöchern ausgestattet. Bei den allerersten Tischen waren die Löcher mittig zwischen den 5er-Reihen angeordnet. Um den Balleinwurf bei den starken Seitenwänden zu erleichtern, wurde das Loch nachfolgend aus der Mitte weg zur eigenen 5er-Reihe hin verschoben. Die Home-Versionen des Fireball sind von Hause aus allesamt nicht mit einer Balleinwurfschale ausgestattet. Das Balleinwurfloch hat einen Durchmesser von 47 mm, sein unterer Rand ist 45 mm vom Spielfeld entfernt. - Auch die Tore haben eine Entwicklung durchlaufen. Der Fireball hat keinen Torrahmen. Nachdem klar wurde, dass die harten Urethan-Bälle am ungeschützten Torrahmen im Laufe der Zeit doch recht deutliche Schäden verursachen, werden die betreffenden Stellen seit Ende 2008 mit einem metallenen U-Profil geschützt. Eine Überraschung bringt die Prüfung der Torbreite mit sich: Bei dem vermessenen Tisch liegt sie zwischen den Metallprofilen bei etwa 20,2 cm und entspricht damit weder der DTFB-Norm von 20 cm noch der etablierten Soccer-Torbreite von 20,5 cm!
Weitere Fireball-Bilder zeigt das Foto-Album in den Fireball-Bildgalerien.